Pressemitteilung – „Aktionsbündnis Barrierefreiheit“ fordert Barrierefreiheit auch für Menschen mit Sprech- und Sprachbehinderungen

Montag, 15.07.2013 – Das Aktionsbündnis Barrierefreiheit übergibt den angesprochenen Politikern eine Auflistung der krankheitsbedingten Barrieren sowie einen umfassenden Forderungskatalog zu deren Beseitigung.

In Deutschland gibt es mehr als 12 Millionen Betroffene mit Stimm-, Sprech- und Sprachbehinderungen sowie chronischen Atemwegserkrankungen. Allein 800.000 stotternde Menschen in Deutschland, jährlich 21.000 Neu-Betroffene mit Kehlkopfkrebs, 1.400 Neugeborene mit Lippen-Gaumen-Fehlbildungen sowie 270.000 Neuerkrankte mit Schädelhirntraumata pro Jahr, 6,8 Millionen an COPD-Erkrankte in Deutschland, jedes Jahr 200.000 Menschen mit einem Erst-Schlaganfall sowie 5 bis 7 % der Gesamtbevölkerung, die unter Asthma bronchiale leiden.

Viele dieser Menschen mit Stimm-, Sprech- und Sprachbehinderungen sowie chronischen Atemwegserkrankungen ziehen sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Die Gründe dafür können vielfältig sein, in allen Fällen leidet aber die Lebensqualität. Nachvollziehbar ist ein solcher Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben aus gesundheitlichen Gründen. Nicht akzeptabel ist ein Rückzug aufgrund von Einschränkungen durch reale oder empfundene Barrieren. Im Alltag stoßen Betroffene trotz allem immer wieder auf Barrieren und Einschränkungen. In vielen Fällen werden diese Hindernisse nicht mehr als Einschränkung wahrgenommen, da man sich mit der Situation „arrangiert“ hat. Diese Situation ist nach Ansicht des Aktionsbündnisses Barrierefreiheit aber nicht akzeptabel.

Die UN-Behindertenkonvention gilt seit März 2009 auch für die Bundesrepublik Deutschland. Damit besteht für die Bundesrepublik die Verpflichtung, allen behinderten Menschen eine gleichberechtigte Teilhabe an Arbeit, Beruf und Gesellschaft zu ermöglichen. Die Bundesregierung hat mit der geeigneten Umsetzung der Konvention begonnen und im Jahr 2011 einen Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenkonvention verabschiedet, welcher eine Reihe von beabsichtigten Maßnahmen, die der Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung dienen sollen, enthält. Barrierefreiheit gilt in fast allen Bereichen des täglichen Lebens, neben dem Bau-, Verkehrs- und Straßenwesen auch in den Bereichen Kultur, Freizeit und Tourismus sowie Kommunikation.

Für Betroffene mit Stimm-, Sprach- und Sprechstörungen und chronischen Erkrankungen der Atemwege hat die Barrierefreiheit eine beachtliche Bedeutung.

Weitere Informationen unter:
http://www.kehlkopfoperiert-bv.de