Heutzutage sehen sich ältere Menschen und ihre Angehörigen einer Vielzahl von Angeboten gegenüber, wenn sie nach einer passenden Einrichtung für den Lebensabend suchen. Das Angebot an Alten- und Pflegeheim-Plätzen ist groß. Allerdings unterscheiden sich auch die angebotenen Leistungen. Die Verbraucher haben die Auswahl.
Niemand möchte in ein Heim umziehen, in dem sie oder er sich später nicht wohl fühlt. Daher lassen sich viele Suchende nicht von den Werbebotschaften der Einrichtungen blenden, sondern suchen selbst gezielt nach den Heimen, die von nicht-kommerziellen Prüfern positiv bewertet wurden. „Und das ist richtig so“, meint Prof. Ursula Lehr, Gerontologin der ersten Stunde, ehemalige Bundesministerin und derzeitige Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). „Ältere Menschen sind heute eine umworbene Verbrauchergruppe. Sie besitzen durch ihre Entscheidung die Macht, schlechten Heimen die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen. Diese Marktmacht der Verbraucherinnen und Verbraucher gilt es zu stärken. Eine wichtige Orientierungshilfe ist dabei das von der BIVA veröffentlichte Heimverzeichnis, das mit dem „Grünen Haken“ die Heime kennzeichnet, die sich mit ihrem Angebot in besonderer Weise an den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Bewohner orientieren und ihnen ein Wohlfühlen ermöglichen.“ Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine Orientierungshilfe zu bieten, ist einer der Gründe, weshalb die bundesweite Datenbank www.heimverzeichnis.de auch vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz gefördert wird.
Der Interessenverband der Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen (BIVA) hat sich dieses Prinzip, die Verbrauchermacht zu stärken, zu eigen gemacht und verfolgt es konsequent mit seinem Heimverzeichnis. „Unsere Begutachtung der Heime beruht ganz bewusst auf Freiwilligkeit. Und nur ganz wenige fallen durch. Aber nicht, weil wir nicht akribisch alle 121 aufgestellten Kriterien überprüfen, sondern weil sich die weniger guten Heime erst gar nicht zu einer Begutachtung melden. So einfach ist das“, erklärt Katrin Markus, Geschäftsführerin der BIVA. „Deshalb sind wir auch sicher, dass das Heimverzeichnis dazu beitragen kann, die Lebensqualität in Alten- und Pflegeeinrichtungen zu verbessern. Denn je mehr Seniorinnen und Senioren in gut bewertete Heime einziehen, umso schwerer haben es die anderen.“
Es gibt Stimmen, die sagen, dass die Bewertung in der BIVA-Datenbank nicht das einzige Auswahlkriterium sein kann. „Die Suche im Heimverzeichnis kann nur ein erster Schritt bei der Wahl des passenden Heims sein“, betont auch die BIVA-Geschäftsführerin. „Doch die Suchenden haben damit eine gute Grundlage für die weitere Recherche. Es ist wichtig sich die Heime persönlich anzusehen oder dort auch einmal Probe zu wohnen. In fast allen Heimen, die in unserem Heimverzeichnis einen „Grünen Haken“ für Lebensqualität und Verbraucherfreundlichkeit erhalten haben, ist das möglich. Die Heime bieten das gerne an, denn sie haben nichts zu verbergen.“ Und dem Argument, die guten Heime sind nur die teuren Heime, bietet Katrin Markus mit ihrem Wissen aus dem Heimverzeichnis Paroli: „Heime mit „Grünem Haken“ gibt es in allen Preiskategorien.“