Putenhalter erteilen nationaler Verordnung klare Absage: „Unsere hohen Standards sind Vorbild für Europa“

Eine klare Absage an eine nationale
Putenhaltungsverordnung haben die deutschen Putenhalter bei der
Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Putenerzeuger e. V.
(VDP) am Donnerstag im niedersächsischen Dötlingen erteilt. „Wir
haben schon heute die besten Haltungsbedingungen in Europa, die
besten in der Welt“, betonte VDP-Vorsitzender Thomas Storck. Und
fragte mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der
Branche ketzerisch: „Wie groß soll der Abstand der deutschen
Putenhaltung zum Weltmarkt denn noch werden?“ Storck forderte
Verlässlichkeit bei den Rahmenbedingungen der Putenerzeugung ein.
Dazu gehört für den VDP der Verzicht auf nationale gesetzliche
Regelungen für die Putenhaltung. Stattdessen solle sich die Politik
darum bemühen, dass unter deutscher Ratspräsidentschaft 2020 eine
EU-Richtlinie für die Putenhaltung geschaffen wird. „Wir stehen zu
unseren hohen Standards, aber sie dürfen nicht einseitig überhöht
werden“, forderte Storck in einem leidenschaftlichen Appell. „Dem
Tierschutz ist deutlich mehr gedient, wenn wir unsere hohen Standards
für ganz Europa sicherstellen – und nicht, wenn wir unsere nationalen
Standards so hoch treiben, dass wir nicht mehr vernünftig
wirtschaften können!“

„Wir dürfen nicht von Billig-Importen ausgebootet werden“

In diesem Kontext machte sich Storck auch für eine
Herkunftskennzeichnung von Geflügelfleisch in der Gastronomie stark.
„Der Verbraucher will wissen, woher das Geflügelfleisch kommt – egal
ob im Supermarkt oder im Restaurant“, verwies Storck auf eine
aktuelle repräsentative Umfrage, wonach 86 Prozent der Deutschen mehr
Klarheit auf der Speisekarte wollen. Eine entsprechende Kennzeichnung
in Restaurants, Imbissen, Kantinen und Mensen sei lange überfällig,
aus Sicht des Verbrauchers wie auch aus Sicht der Wirtschaft.
„Unseren fortwährenden Einsatz für mehr Tierwohl können wir
langfristig nur dann halten, wenn wir nicht von Billig-Importen aus
Ländern mit deutlich niedrigeren Vorgaben ausgebootet werden“,
betonte Storck.

Bei der Mitgliederversammlung standen auch Wahlen zum Vorstand auf
der Tagesordnung. Zum Vorsitzenden des VDP wiedergewählt wurde Thomas
Storck aus Garrel/Niedersachsen, der seit 2010 an der Spitze des
Verbandes steht und in dieser Funktion auch Vizepräsident des
Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) ist.
Neue stellvertretende Vorsitzende ist Bettina Gräfin von Spee aus
Bocholt/Nordrhein-Westfalen, die bereits zuvor im engen Vorstand des
VDP mitgearbeitet hatte. Beisitzer im engen Vorstand sind Gernot
Kuhlmann aus Neerstedt/Niedersachsen, Ralf Oltmann aus
Dötlingen/Niedersachsen, Thomas Palm aus Schrozberg/Baden-Württemberg
und Eik Theuerkauf aus Westheide/Sachsen-Anhalt. Damit repräsentiert
das Spitzengremium der deutschen Putenhalter auch geographisch die
Branche in ganz Deutschland.

Nach langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit für den VDP aus dem Amt
verabschiedet wurden Claus Eilers-Rethwisch, seit 2014
stellvertretender Vorsitzender des VDP, und Christa Lenz, ebenfalls
seit 2014 im engen Vorstand aktiv.

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