22. PwC Global CEO Survey bei
Real-Estate-Managern: Trotz abnehmendem Optimismus für Weltkonjunktur
steigende Unternehmensumsätze erwartet / Fachkräftemangel bereitet
Sorgen / Künstliche Intelligenz noch kaum im Einsatz / zu geringe
Ausrichtung auf Kundenbedürfnisse
Vorstandschefs der Immobilienwirtschaft blicken eher pessimistisch
auf die Entwicklung der Weltkonjunktur. Dies ist eines der
Kernergebnisse aus dem 22. PwC Global CEO Survey zur Einschätzung der
politischen und wirtschaftlichen Weltlage, den die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) durchgeführt hat. An der jährlichen Umfrage haben
branchenübergreifend mehr als 1.300 CEOs aus 91 Ländern teilgenommen.
8 von 10 CEOs erwarten Umsatzsteigerungen
Nur 34 Prozent der Real-Estate-CEOs erwarten für 2019, dass die
Weltwirtschaft wächst. Ebenso viele der Befragten rechnen mit einer
gleichbleibenden Weltkonjunktur. Dennoch: Obwohl ihr
Weltkonjunktur-Optimismus abnimmt, rechnen 79 Prozent der
Immobilien-Topmanager 2019 mit Umsatzsteigerungen für ihr eigenes
Unternehmen, im Gegensatz zu den CEOs anderer Branchen. Mit Blick auf
die nächsten drei Jahre äußern sich sogar 86 Prozent der Befragten
so. Als wichtigste Gründe dafür nennen sie organisches Wachstum (70
Prozent), Effizienzsteigerungen (64 Prozent) sowie neue Fusionen und
Übernahmen (39 Prozent). „Die Branche entwickelt sich nach wie vor
stark, und das weltweit“, sagt Susanne Eickermann-Riepe, German Real
Estate Leader bei PwC Deutschland. Da liege es nahe, an den
bisherigen Erfolgsfaktoren festzuhalten. „Allerdings unterschätzen
viele Unternehmen, dass sich trotz der guten Marktentwicklung die
Regeln des Geschäfts langsam ändern“, warnt die Expertin. „Die
Investoren erwarten in erster Linie attraktive Produkte. Daneben wird
ein außergewöhnliches Kundenerlebnis zu einem immer wichtigeren
Bedürfnis“, sagt Eickermann-Riepe. Nachhaltigkeit werde zum Muss,
Mitarbeiter erwarteten sinnstiftende Jobs und die Gesellschaft wolle
den Unternehmen vertrauen können. Die Analyse zeigt, dass die CEOs
aller anderen Branchen für ihren Erfolg am Markt das Vertrauen in die
Unternehmen am stärksten bewerten. Nur die Immobilienbranche wählt
„Value for money“ als stärkstes Argument, um am Markt zu bestehen und
den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. „Dieser Fokus wird
nicht ausreichen, um dem zunehmenden Wandel in der Gesellschaft und
den daraus resultierenden Erwartungen gerecht zu werden“, meint
Eickermann-Riepe.
Fachkräftemangel hemmt die Geschäftsentwicklung
Sehr besorgt zeigen sich die CEOs der Immobilienwirtschaft über
den Fachkräftemangel: 29 Prozent nennen dies als größte Gefahr für
die Geschäftsentwicklung. Mehr als die Hälfte der Topmanager (56
Prozent) gibt zudem an, dass es schwieriger sei, qualifizierte
Mitarbeiter zu finden. Als häufigsten Grund nennen sie, dass
entsprechende Talente fehlen (54 Prozent). Die Strategie, mit der die
meisten CEOs den Fachkräftemangel beheben wollen, ist die
Qualifizierung und Nachschulung eigener Mitarbeiter – 44 Prozent
äußerten sich so. Immerhin knapp ein Drittel (30 Prozent) der
Befragten gab an, Fachkräfte von Wettbewerbern abwerben zu wollen.
Auch die Immobilienpreise stellen aus Sicht der Topmanager ein
Wachstumshemmnis dar (26 Prozent), ebenso die Geschwindigkeit des
technologischen Wandels sowie ein verändertes Konsumentenverhalten
(jeweils 21 Prozent).
China als stärkste Wachstumsregion, Überregulierung bereitet
Sorgen
Auf die Frage nach den drei wichtigsten Regionen für ihr eigenes
Wachstum außerhalb des Firmensitzes setzten die CEOs der
Immobilienbranche China auf den ersten Rang (19 Prozent). Mit jeweils
17 Prozent belegten die USA und Deutschland bei den
Immobilienmanagern den zweiten Rang. Branchenübergreifend liegen die
USA als Wachstumsregion mit 27 Prozent an der Spitze, gefolgt von
China (24 Prozent) und Deutschland mit nur 13 Prozent.
Sorgen bereiten den CEOs der Immobilienwirtschaft vor allem
bestehende oder mögliche Überregulierungen. So äußerten sich 36
Prozent der Befragten. Auch politische Unsicherheit (33 Prozent) und
Populismus (29 Prozent) könnten das Wachstum dämpfen, fürchten die
CEOs. Kaum Sorgen bereiten ihnen allerdings die Entwicklung der
Eurozone, Terrorismus und eine unzureichende Infrastruktur (jeweils
14 Prozent), Wechselkursschwankungen sowie Klimawandel und
Umweltschäden (jeweils 10 Prozent).
Fast die Hälfte der Real-Estate-CEOs plant keinen KI-Einsatz
Deutlichen Nachholbedarf zeigt die Befragung beim Thema Künstliche
Intelligenz (KI): Zwar gehen drei Viertel (75 Prozent) der CEOs der
Immobilienwirtschaft davon aus, dass KI auch ihre Branche in den
nächsten fünf Jahren stark verändern wird. Doch mit 40 Prozent sagt
beinahe die Hälfte der Befragten, sie plane derzeit keinen
KI-Einsatz. Immerhin: Fast ebenso viele der CEOs (39 Prozent) haben
vor, die Technologie bis 2021 einzusetzen. Lediglich 14 Prozent gaben
an, KI bereits in gewissem Maße einzusetzen – deutlich weniger als
branchenübergreifend (33 Prozent).
Gleichzeitig sind 49 Prozent der Real-Estate-CEOs der Ansicht,
dass neue Technologien die Top-Performer vom Branchendurchschnitt
unterscheiden werden. „Eine allzu zögerliche Haltung bei den Themen
KI und Digitalisierung kann gefährlich werden“, sagt Susanne
Eickermann-Riepe. „Angesichts der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit
bei den neuen Technologien wird der Abstand zum Wettbewerb
möglicherweise sehr schnell sehr groß.“
Kosteneffektivität und Vertrauen als wichtigste
Unterscheidungsmerkmal
Bei der Frage, welche Unterscheidungsmerkmale aus Kundensicht in
den nächsten drei Jahren die wichtigsten sein werden, nannten die
CEOs der Immobilienwirtschaft Kosteneffektivität am häufigsten (37
Prozent) – deutlich häufiger im Vergleich zu anderen Branchen (26
Prozent). Vertrauenswürdigkeit war der am zweithäufigsten genannte
Aspekt (26 Prozent). „Der Trend hin zu kundenzentrierten Unternehmen
bestimmt ganz klar auch die Immobilienbranche“, sagt Susanne
Eickermann-Riepe. „Insofern braucht es für künftigen Erfolg dringend
neue, differenzierte Ansätze, um die immer komplexeren
Kundenbedürfnisse wirklich zu verstehen. Der sogenannte Return on
Experience wird künftig eine erfolgskritische Rolle spielen.“
Über PwC:
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.
Pressekontakt:
Sebastian Göb
PwC Communications
Tel.: +49 (0) 211 981 – 5189
E-Mail: sebastian.goeb@pwc.com
Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell