rbb-exklusiv: Bürgerämter verfehlen 14-Tage-Ziel

Sperrfrist: 29.06.2018 06:00
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Berlins Bürgerämter können die versprochene Wartezeit von
höchstens 14 Tagen für einen Termin nicht garantieren.

Nach Angaben der Innenverwaltung wurde dieses erklärte Ziel der
Koalition Mitte Juni nur zu 85 Prozent eingehalten. In
Charlottenburg-Wilmersdorf liegt zum Beispiel die durchschnittliche
Wartezeit derzeit bei gut vier Wochen. Eine Abfrage des rbb in allen
zwölf Berliner Bezirken ergab unter anderem, dass trotz einer
deutlich verbesserten Personalausstattung die Reserven immer noch
nicht ausreichen, um das 14-Tage-Ziel durchgehend einzuhalten.

Nach Angaben der Innenverwaltung arbeiten in den Berliner
Bürgerämtern heute zwar rund 100 Mitarbeiter mehr als Ende 2016.
Allerdings berichten die Bezirke von hohen Abwesenheitsquoten. So
waren in Marzahn-Hellersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg im
Durchschnitt rund ein Drittel der Arbeitsplätze nicht besetzt,
Lichtenberg meldete eine Abwesenheitsquote von 48 Prozent. Die
wichtigsten Gründe seien neben Urlaub, Elternzeiten, Fortbildungen
und Vertretungen die Abwesenheiten wegen Krankheit.

Um sein Ziel dauerhaft zu erreichen will der Senat allerdings
keine weiteren Stellen schaffen, sondern setzt auf optimierte
Verfahren innerhalb der Bürgerämter und eine komfortablere
Terminbuchung. Viele Bürger verzichten inzwischen auf einen Termin
und gehen unangemeldet ins Bürgeramt. Der Anteil der Spontankunden
liegt nach Angaben der Bezirke oft über einem Drittel. In
Charlottenburg-Wilmersdorf wird fast die Hälfte der Kunden ohne
vorherigen Termin bedient.

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