rbb-exklusiv: Jugendarbeitslosigkeit: EU-Fördermittel nicht abgerufen

Obwohl in den südlichen EU-Krisenländern
fast jeder zweite junge Mensch arbeitslos ist, werden die
Fördermittel der EU von den betroffenen Staaten kaum abgerufen.

Staatssekretär Jörg Asmussen aus dem Bundesarbeitsministerium
sagte dem rbb, von den sechs Milliarden Euro, die Brüssel vor über
einem Jahr zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit bereitgestellt
hatte, sei bisher nur ein zweistelliger Millionenbetrag geflossen.

Laut dem österreichischen Arbeitsminister Rudolph Hundstorfer hakt
die Auszahlung von Geldern für die Beschäftigungsinitiativen an zu
hohen Antragshürden, fehlender politischer Willenskraft und der
fehlenden Zahlungskräftigkeit der EU-Kommission. Die Kommission ist
seit Jahren mit der Bezahlung von Rechnungen im Rückstand. Das
behindert die Auszahlung von Geldern für neue Programme.

Auch andere Ansätze zur Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit,
wie etwa die Einführung eines dualen Ausbildungsmodells nach
deutschem Vorbild in Italien, kommen nicht voran. Obwohl die EU das
Vorhaben mit Fördermitteln unterstützt, wurde es laut der
deutsch-italienischen Außenhandelskammer bisher nur von deutschen
Firmen mit Sitz in Italien in Anspruch genommen.

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