Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat seine Idee 
eines gemeinsamen europäischen Finanztopfes im Kampf gegen die 
Arbeitslosigkeit bekräftigt.
   Irgendwann werde es wieder eine schwere Wirtschaftskrise geben. 
Darauf sollte man sich vorbereiten, sagte der stellvertretende 
SPD-Chef in der Inforadio-Sendung „Das Forum“: „Ich glaube schon, 
dass wir für die Eurozone ein System brauchen, in dem wir erstmal 
festlegen – keineswegs eine Selbstverständlichkeit – alle Staaten 
sollen ein Schutzsystem für ihre Arbeitslosen haben.“ Für eine 
einheitliche Arbeitslosenversicherung in der gesamten Euro-Zone seien
die Lebensverhältnisse allerdings zu unterschiedlich, betonte Scholz:
Sinnvoll sei aber eine gemeinsame Rückversicherung.
   In diesem Zusammenhang sprach sich der Finanzminister auch für 
einen Neuanlauf bei der europäischen Finanztransaktionssteuer aus. 
„Die steht schon in zwei Koalitionsverträgen und ist nichts 
geworden“, betonte der SPD-Politiker. Aber möglicherweise sei jetzt 
die Zeit für einen Durchbruch. Dafür sollte man einen entsprechenden 
Vorschlag des französischen Präsidenten Macron aufnehmen: „Wenn wir 
sagen, das ist eine Eigeneinnahme der EU, dann kann man vielleicht 
einen Konsens erreichen, weil auch Länder, die gar nicht soviel dazu 
beizutragen haben, vielleicht davon besonders profitieren. Und das 
ist vielleicht der Moment, dass etwas, was lange auf der Tagesordnung
stand, von der bloßen Rede mal zur Realität zu machen.“
   Das Inforadio-Forum wurde im Rahmen einer Veranstaltung der 
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung am 11.Juni aufgezeichnet. Die 
Sendung können Sie hören am Sonntag, den 17.Juni, um 11.05 Uhr und um
20.05 Uhr.
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