Reduziert Umsatzguidance und bestätigt EBIT-Prognose

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Kursziel 18,00 ? (18,00)

Kurs (23.10.2018) 14,50 ?

ISIN DE0007657231

Marktkapitalisierung (Mio. ?)* 407,3

Anzahl Aktien (Mio. Stück)** 28,1

Marktsegment: Prime Standard

Homepage: www.villeroyboch-group.com

Villeroy & Boch (V&B) steigerte den Umsatz nach neun Monaten um 1,4% auf 611,3 Mio. ? (Vj. 602,7 Mio. ?). Unter Einbeziehung des Lizenzgeschäfts belief sich der Umsatz auf 615,9 Mio. ? (Vj. 607,9 Mio. ?). Unter Berücksichtigung konstanter Wechselkurse hätte das Umsatzwachstum 3,2% betragen. Das EBIT stieg um 5,3% yoy und erreichte 25,8 Mio. ?. Überproportional erhöhte sich das Konzernergebnis um 7,5% yoy auf 15,7 Mio. ?. Auf Basis der neuen Zahlen passen wir unser DCF-Modell an und empfehlen die Aktie mit einem unveränderten Kursziel von 18 ? zum Kauf.

Im dritten Quartal war der Konzernumsatz um 2,0% yoy leicht rückläufig auf 196,3 Mio. ?. Beide Konzernbereiche Bad & Wellness und Tischkultur lagen um 1,0% bzw. 2,9% unter dem Vorjahr. Trotz des niedrigeren Umsatzes stieg das EBIT auf 6,8 Mio. ? (Vj. 6,4 Mio. ?). Treiber waren im Wesentlichen die sonstigen betrieblichen Erträge, die auf 4,2 Mio. ? (Vj. 0,1 Mio. ?) zulegten. Darin enthalten sind eine Rückerstattung einer Zollnachforderung aus dem Jahr 2015, sowie ein Ertrag aus dem Verkauf des ehemaligen Produktionsgeländes in Selb.

Nach neun Monaten lag das Umsatzwachstum im Bereich Bad & Wellness (B&W) bei 4,4% yoy. Der Umsatz belief sich auf 436,1 Mio. ? (Vj. 417,6 Mio. ?). Ohne die negativen Währungseffekte erreichte das Wachstum 6,1%. Das EBIT legte ggü. Vj. um 5,0 Mio. ? auf 34,0 Mio. ? zu.

Im Unternehmensbereich Tischkultur (TK) ging der Umsatz um 4,1% yoy auf 177,6 Mio. ? zurück. Bereinigt um Währungseffekte fiel der Rückgang mit 3,3% geringer aus. Das EBIT stieg verglichen mit dem Halbjahresergebnis um 0,5 Mio. ?. Trotzdem lag das EBIT

mit -8,2 Mio. ? (Vj. -4,6 Mio. ?) weiterhin im negativen Bereich. Die Umstellung des Distributionsmodells belastete, sowie Verzögerungen bei der Auslieferung von Produktneuheiten. Zusätzlich war die Besucherfrequenz der eigenen Einzelhandelsgeschäfte aufgrund

des außergewöhnlich langen Sommers rückläufig.

Für das gesamte Jahr 2018 rechnet V&B mit einem Umsatzwachstum von 2-3% nachdem zuvor 3-5% erwartet wurden. Beim EBIT rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Plus von 5-10%.

Bad & Wellness

Der Umsatz belief sich auf 436,1 Mio. ? (Vj. 417,6 Mio. ?). Davon entfielen 0,2 Mio. ? auf Lizenzerlöse. Ohne negative Währungseffekte wäre das Umsatzplus mit 6,1% deutlicher ausgefallen. Besonders positiv entwickelte sich die Region Asien-Pazifik (+ 56,2% yoy) und Südeuropa mit +11,3% yoy. Osteuropa (ohne Russland) wuchs um 1,1% yoy. Der Umsatz im Heimatmarkt Deutschland war mit -1,3% yoy leicht rückläufig. Der Umsatzrückgang in Deutschland resultierte unter anderem aus einem zurückhaltenden Ausstellungsgeschäft aufgrund des außergewöhnlich langen Sommers. Dies machte sich insbesondere im dritten Quartal bemerkbar.

Tischkultur

Im Unternehmensbereich Tischkultur fiel der Umsatz aus Warenverkäufen ggü. Vj. um 5,2% auf 175,4 Mio. ?. Dazu kamen noch 2,2 Mio. ? aus Lizenzerlösen: Der Umsatz erreichte 177,6 Mio. ?. Der Umsatzrückgang war bedingt durch eine Reihe von Sondereinflüssen. Neben negativen Währungseffekten in Höhe von 3,6 Mio. ? belasteten, die Umstellung des Distributionsmodells sowie eine spätere Auslieferung der Produktneuheiten den Umsatz. Saisonal sind Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal im Bereich TK am stärksten. Wir erwarten aufgrund der verzögerten Auslieferung der Neuprodukte einen Nachholeffekt, der zusätzlich befeuern sollte.

In Europa war es vor allem der deutsche Heimatmarkt der den Umsatz mit -5,7% negativ beeinflusste. Positiv entwickelten sich die Märkte Italien (+8,4%), Luxemburg (+6,0%), Osteuropa (+4,2%) und Frankreich (2,1%). Die in den USA eigentlich positive Entwicklung (+2,9%) wurde durch negative Währungseffekte überlagert, sodass beim Umsatz ein Rückgang von 4,7% zu Buche stand.

Das Wachstum im E-Commerce flachte etwas ab. Nach neun Monaten stiegen die Online-Umsätze um 7,0% yoy. Zum Halbjahr lag das Wachstum noch bei 10,5% yoy. Wir erwarten, dass die Wachstumsdynamik im Weihnachtsgeschäft wieder zunehmen sollte.

Bilanzstruktur

Das Eigenkapital lag mit 187,5 Mio. ? (31.12.2017: 189,2 Mio. ?) leicht unter dem Wert zum Jahresende 2017. Hauptgrund war die im März gezahlte Dividende von 14,3 Mio. ? sowie Veränderungen der Bewertungsrücklage um -2,7 Mio. ?. Die Eigenkapitalquote (ohne Minderheiten) betrug 28,1% und lag damit 0,6 Prozentpunkte über dem Niveau vom 31.12.2017. Die Investitionen sind in den ersten neun Monaten deutlich auf 25,7 Mio. ? (Vj. 15,9 Mio. ?) gestiegen. Insgesamt plant V&B Investitionen von 40 Mio. ? in 2018. Der Hauptteil mit 21,6 Mio. ? entfiel auf den Unternehmensbereich B&W. Hier wurden neue Anlagen für die Sanitärkeramikwerke in Mettlach, Mexiko und Ungarn erworben. Im Bereich TK wurde unter anderem in Modernisierungsmaßnahmen für die Produktion in Merzig und Torgau investiert.

Guidance 2018: Weiterer Umsatz- und Ergebnisanstieg erwartet

Villeroy & Boch will den Umsatz in 2018 um 2% bis 3% und das EBIT überproportional um 5% bis 10% steigern. Zuvor hatte das Unternehmen einen Umsatzanstieg von 3% bis 5% in Aussicht gestellt.

Bewertung

Wir passen unsere Erwartungen für das GJ 2018 leicht an. Beim Umsatz rechnen wir nun mit einem Anstieg von 2,5% auf 857,4 Mio. ? (Vorher: 865,8 Mio. ?). Die EBIT-Marge belassen wir bei 6,2%. Unverändert rechnen wir in der Detailplanungsphase mit einem Beta von 0,63, einer EBIT-Marge im Terminal Value von 7% und einem WACC von 6,5%. Auf Basis dieser Annahmen ergibt sich nach unserem DCF-Modell ein fairer Wert von 17,97 ? je V&B-Aktie nach 17,98 ?.

Auf dem aktuellen Kursniveau (Stand 22.10.2018) sehen wir ein Kurspotential von rund 24%. Das Kursziel lassen wir unverändert bei 18 ?. Wir empfehlen die V&B-Aktie weiterhin zum Kauf.

Kommender Newsflow

– 07. Februar 2019: Bilanzpressekonferenz zum Geschäftsjahr 2018

– 29. März 2019: Hauptversammlung der Villeroy & Boch AG

– 18. April 2019: Bericht über die ersten drei Monate 2019