(DGAP-Media / 26.09.2012 / 09:00)
Die Energiewende managen – Energie Plus Gebäude auf dem Vormarsch
Energiemesse RENEXPO(R)öffnet morgen in Augsburg ihre Tore
Die Umsetzung der Energiewende im Kleinen wie im Großen erfordert großes
innovatives Potential, gerade auch im Gebäudebereich. Immerhin ist der
Gebäudebestand mit etwas mehr als einem Drittel der größte
Energieverbraucher Deutschlands. Innovative Ansätze und tragfähige Lösungen
für den einzelnen Eigenheim-Besitzer, wie auch große Gesamtkonzepte für
unsere Energieversorgung sind nun gefragt. Besonders deutlich wird die
Herausforderung des Managements der Energiewende am Konzept des Energie
Plus Gebäudes, ein Schwerpunkt der diesjährigen RENEXPO(R), die vom 27. bis
30. September 2012 in Augsburg eine einzigartige Mischung aus Innovationen,
aktuellen Trends und praktikablen Lösungen zur Energiewende liefert.
Ein Haus, mit dem ich nicht nur Energie und bares Geld sparen kann, sondern
auch mehr Energie erzeuge als ich verbrauche – Zukunftsmusik? Nein! Man
muss nur wissen, wie man innovative Technologien der Erneuerbaren Energien
mit modernen Gebäudesystemen kombiniert. Die 13. RENEXPO(R), die am
morgigen Donnerstag in der Messe Augsburg ihre Toreöffnet, zeigt, was
schon jetzt und in Zukunft möglich ist. Das Energie Plus Gebäude als Strom-
und Wärmelieferant wird ein neuer Schwerpunkt der viertägigen Veranstaltung
in Augsburg sein. Die Idee dahinter: Dieüberschüssige Energie, die das
Haus erzeugt, wird gespeichert und kann somit beispielsweise
Elektrofahrzeuge auftanken oderüber Smart Grids ins Stromnetz eingespeist
werden.
GemäßEU-Gebäuderichtlinie müssen alle neuen Gebäude ab 2020 durch
entsprechend hohe Energieeffizienzstandards und Einsatz dezentraler
erneuerbarer Energieträger –nahezu energieautark– sein. Bezeichnungen wie
Energie Plus Gebäude, Plus-Energiehaus oder EnergiehausPlus,
PassivhausPlus, Nullenergiehaus oder Nullemissionshaus kommen daher immer
mehr in Mode. Seitens des Bundesbauministeriums wurde mit dem
EffizienzhausPlus ein neuer Begriff für das Gebäudekonzept kreiert. Es ist
eine Fortschreibung des Begriffes aus der KfW-Förderung und soll die
Festlegung des zukünftigen Standards frühzeitig sichern.
Dieter Herz von der Herz&Lang GmbH in Weitnau, Bayern ist ein Experte für
energieeffizientes Bauen undäußert sich im Rahmen der RENEXPO(R) zu diesem
neuen Gebäudekonzept: –Die Idee des Energie Plus Gebäudes und dessen
Umsetzung in die Praxis ist in Deutschland nicht neu! Wer ein Passivhaus
zusammen mit dem Erneuerbaren Energie Einspeise Gesetz EEEG baut und die
Süddachfläche für eine Photovoltaikanlage nutzt, kann diesen Standard
bereits heute schon erreichen. Das kostet nicht mehr, sondern das EEEG
trägt sogar zur Finanzierung des Gebäudes bei, da sich die Anlage in der
Regel durch die sichere Einspeisevergütung früher refinanziert, als das
Gebäude finanziert ist–
Da der Standard eines sogenannten EffizienzhausPlus bisher nicht klar
definiert wurde und keine objektive Zertifizierung vorlag, gibt es keine
reellen Zahlen, wie viele dieser Gebäude in der EU oder in Deutschland
bestehen. Der Entwurf der Bundesregierung sieht den Begriff für Gebäude
vor, die einen Primärenergie- und einen Endenergiebedarf jeweils
im Gebäude benötigt wird (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung,
Haushaltsstrom). Der Begriff Primärenergie bewertet die Herkunft der
Energie, ob aus fossilen, regenerativen oder gemischten Ressourcen und den
Klimaeinfluss. –Durch die frühe Passivhausentwicklung und das EEEG ist
davon auszugehen, dass die Mehrzahl an EU-Wohngebäuden, die den Standard
eines EffizienzhausPlus bringen können, in Deutschland stehen. Es gibt eine
Reihe von Passivhausplanern, die bereits seit Jahren den Standard bauen,
weil er absolut logisch und wirtschaftlich ist–, betont Dieter Herz von der
Herz&Lang GmbH.
Ein Problem im Forschungsvorhaben EffizienzhausPlus sieht des Bundes Dieter
Herz in der Definition des Endenergiebedarfes. –Bleibt dies im Konzept wie
geplant, wird ein nicht mit Wärmepumpen beheiztes Gebäude den Plusstandard
nicht erreichen können–, so Herz. Der Grund liegt an der Leistungszahl von
Wärmepumpen, die ihren Gesamtenergiebedarf (Strom und Umweltwärme) um den
Faktor der Leistungszahl (3-4) reduzieren können, da nur der Strom als
Endenergie zählt. Dass im Gegenzug nur ca. ein Drittel der im Kraftwerkmix
vorhandenen Primärenergie zur Stromerzeugung am Gerät zur Verfügung steht,
wird dabei nicht berücksichtigt. Von der Herz&Lang GmbH wurden bereits
eine Reihe von zertifizierten Passivhäusern, mit Photovoltaik auf der
Süddachseite bilanziert. Dabei wurde festgestellt, dass die
Wärmepumpe-beheizten Gebäude im Primärenergiebedarf schlechter abschnitten,
als die mit Holz beheizten. Im Endenergiebedarf schnitten die mit Holz
beheizten Gebäude durch den fehlenden Leistungszahlfaktor wesentlich
schlechter ab, womit keines den heute definierten
EffizienzhausPlus-Standard erreichte. Nachhaltiges Heizen mit Holz würde
damit gehemmt, beziehungsweise verhindert, das Heizen mit Strom jedoch
stark gefördert.
Ein weiteres Problem in der aktuellen Forschung sieht Dieter Herz darin,
dass die KfW-Effizienzhausstandards und nicht der Passivhausstandard als
Richtgröße herangezogen werden und damit ein mehrfach höherer
Heizwärmebedarf toleriert wird. Sobald aber mehr als nur die Süddachfläche
zur Stromerzeugung des EnergiePlus-Konzeptes notwendig ist, wird die
wirtschaftliche Umsetzung sehr schwierig, da auf Nebengebäude und Fassaden
ausgewichen werden muss. Umso aufwändiger wird es, wenn der erzeugte Strom
gespeichert und für ein Auto genutzt werden soll. –Es besteht Handlungs-
und Diskussionsbedarf zum Thema, deshalb ist die RENEXPO(R) eine wertvolle
Plattform, um die Umsetzung der Energiewende, gerade auch im
Gebäudebereich, sinnvoll zu gestalten–, betont Herz. Im Rahmen der
RENEXPO(R) wird das Energie Plus Gebäude auch im –1. Workshop
EnergiePlusHaus– in Zusammenarbeit mit der Herz&Lang GmbH vertieft.
Rund 320 Hersteller, Dienstleistungsunternehmen und Handwerksbetriebe
präsentieren bei der RENEXPO(R) für volle vier Tage ihre Angebote und
bieten Hilfestellungen im Dschungel der Begriffe und Möglichkeiten rund um
die Energiewende. –Auch in diesem Jahr wird die RENEXPO(R) ihrem Ruf als
Chancen-Messe für Fachbesucher, wie auch Endverbraucher gerecht–, freut
sich Projektleiterin Diana Röhm. Eine besondere Stärke der RENEXPO(R) ist
ihr Dienstleistungscharakter: Fachbesucher, wie auch Privatleute erhalten
individuell zugeschnittene Lösungsangebote und unabhängige
Vergleichsmöglichkeiten. In den Fachtagungen, im Rahmenprogramm und in der
Ausstellung zeigt die RENEXPO(R) Innovation pur: Die ganze Bandbreite der
regenerativen Erzeugung, intelligenten Verteilung und effizienten
Verwendung von Energie, kurz: zukunftsfähiger Energiesysteme, wird
präsentiert.
Die RENEXPO(R) ist Donnerstag bis Samstag von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr, am
Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt am
Donnerstag und Freitag 18,00 EUR, ermäßigt 10,00 EUR, am Samstag und
Sonntag 10,00 EUR, ermäßigt 5,00 EUR.
Weitere Informationen unter www.renexpo.de.
Ende der Pressemitteilung
———————————————————————
Emittent/Herausgeber: REECO GmbH
Schlagwort(e): Energie
26.09.2012 Veröffentlichung einer Pressemitteilung,übermittelt durch
die DGAP – ein Unternehmen der EquityStory AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber
verantwortlich.
Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und
http://www.dgap.de
———————————————————————
186363 26.09.2012