Rentsch: Gute Wirtschaftslage kein Grund, sich zurückzulehnen

Wirtschaftsminister sieht Standortwettbewerb, Verschuldung und Fachkräfteversorgung als wichtigste Herausforderungen

Trotz der gegenwärtig guten ökonomischen Situation sieht Wirtschaftsminister Florian Rentsch Hessen vor großen wirtschaftspolitischen Aufgaben. „Die momentane Lage ist kein Grund, sich zurücklehnen“, sagte Rentsch heute im Hessischen Landtag. Wichtigste Herausforderungen seien die Versorgung der Unternehmen mit Fachkräften, die öffentliche Verschuldung und der sich verschärfende internationale Standortwettbewerb.

„Die hessische Wirtschaft hat 2010 und 2011 die höchsten Wachstumsraten seit 20 Jahren erzielt, die Arbeitslosenrate ist im Mai 2012 auf den niedrigsten Mai-Wert seit 1993 gesunken. Wir haben heute 113 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als vor der Wirtschafts- und Finanzkrise ? das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Offenbach. 90 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut oder zufriedenstellend, wir liegen bei Existenzgründungen und Patentanmeldungen im Ländervergleich an der Spitze, und gemessen an den Direktinvestitionen pro Kopf ist Hessen der attraktivste Investitionsstandort in Deutschland“, sagte der Minister.

Schwerpunkt der Arbeit der Landesregierung liegt auf intakter Infrastruktur

Als Gründe nannte Rentsch die robuste hessische Wirtschaftsstruktur, das verantwortungsbewusste Verhalten der Tarifpartner und die leistungsfähigen Verkehrs- und Datennetze: „Erfolgreiche Unternehmen brauchen eine intakte Infrastruktur. Deshalb liegt hier ein Schwerpunkt der Arbeit der Landesregierung ? genau wie auf dem Abbau bürokratischer Hindernisse. Langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren dürfen unternehmerische Initiative nicht bremsen.“

Auch solide öffentliche Haushalte seien eine Voraussetzung wirtschaftlichen Erfolgs, sagte der Minister. „Die Einhaltung der Schuldenbremse wird uns noch große Anstrengungen erfordern, ebenso wie die Euro-Schuldenkrise.“

Dem sich abzeichnenden Mangel an Fachkräften will Rentsch in erster Linie mit der Aktivierung brachliegender Reserven begegnen: „Ich denke dabei an ältere Arbeitnehmer sowie an die vielen qualifizierten Frauen und Männer, denen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern müssen. Ich denke dabei aber auch an die vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, deren Potenziale wir noch viel besser nutzen können.“ Rentsch sprach sich zudem dafür aus, hochqualifizierten Ausländern die Zuwanderung zu erleichtern und nicht mehr von einem konkreten Arbeitsplatznachweis abhängig zu machen: „Auch das Potential von Fachkräften in anderen EU-Staaten, insbesondere im Mittelmeerraum, kann und muss in Zusammenarbeit mit Kammern und Arbeitsagenturen besser ausgeschöpft werden.

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