Respekt allein genuegt nicht

Anlaesslich des „Tages der aelteren Generation“ am 7. April erklaert die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler:

Der so haeufig zitierte „Respekt“ vor dem Alter ist ein Euphemismus und mitunter der Versuch einer Distanzierung. Wir nicht mehr Jungen und noch nicht Alten sollten aufhoeren davon zu reden, wie ernst wir die Interessen der aelteren Generation nehmen. Respektbezeugung alleine bewirkt noch nichts. Erst die Umsetzung, das konkrete Handeln in Politik und Verwaltung, kann die Verhaeltnisse aendern und die Lebensbedingungen fuer aeltere Menschen im Alltag verbessern.

Eine rasant aelter werdende Gesellschaft baut sich heute die Huerden von morgen selbst auf, wenn sie verstaerkt auf befristete Arbeitsverhaeltnisse und Minijobs setzt und so der Altersarmut Vorschub leistet. Die Aussicht, dass kuenftig immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fuer immer mehr Rentnerinnen und Rentner aufkommen muessen, droht heute schon die Generationen gegeneinander aufzubringen.
Altersdiskriminierung ist heute schon Realitaet – Banken bewilligen Aelteren seltener einen Kredit, auf dem Arbeitsmarkt wird das Potenzial der erfahrenen Alten ignoriert.

Am 7. April ist der Tag der aelteren Generation. Im Interesse aller, weil wir alle aelter werden, fordern wir die barrierefreie Gesellschaft und verlangen unter anderem:

– mehr Anstrengungen bei der Integration aelterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt,- wirksame Massnahmen gegen Altersdiskriminierung am
Arbeitsplatz,- keine Barrieren beim Zugang zur medizinischen
Versorgung,- die Fortentwicklung der Krankenversicherung zu einer Buergerversicherung,- weitere Massnahmen, die es aelteren Menschen ermoeglichen, so lange wie moeglich selbstbestimmt in den eigenen vier Waenden zu leben,- eine alterssensible Stadtplanung, die den gesamten oeffentlichen Raum barrierefrei gestaltet.

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