Rheinische Post: 1095 Fälle von Kriegsdienstverweigerern seit Aussetzung der Wehrpflicht

Seit Aussetzung der Wehrpflicht im Juli 2011
haben 1095 Soldatinnen und Soldaten erfolgreich einen Antrag auf
Kriegsdienstverweigerung gestellt. Damit wurden insgesamt rund drei
Viertel aller Anträge positiv beschieden. Dies geht aus einer Antwort
der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe)
vorliegt. Auch während ihres Berufslebens können Soldaten, die sich
freiwillig verpflichtet haben, Kriegsdienst verweigern. „Diese
Umkehr kann durch ein Schlüsselerlebnis herbeigeführt worden sein
oder das Ergebnis eines längeren intensiven Wandlungsprozesses sein“,
heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Die Zahlen der
Kriegsdienstverweigerer sind allerdings leicht rückläufig. So
verweigerten im Jahr 2012 insgesamt 374 Soldaten den Kriegsdienst, im
Jahr 2013 waren es nur noch 262. Auch der Anteil der Bewilligungen
hat abgenommen. Die gesunkene Bewilligungszahl wird von der
Linksfraktion kritisiert. „Angesichts des wachsenden
Rekrutierungsbedarfs soll Soldatinnen und Soldaten der Ausstieg aus
der Bundeswehr erschwert werden“, sagte die Verteidigungsexpertin der
Linksfraktion, Katrin Kunert. Während 2012 noch knapp 87 Prozent
anerkannt worden seien, seien es 2013 nur noch 69 Prozent gewesen.
„Dies lässt auf ein restriktives Vorgehen schließen“, sagte Kunert.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621