Wegen des bundesweiten Lehrermangels stellen
die Länder immer mehr Quer- und Seiteneinsteiger als Lehrer ein.
Allein 2017 traten mindestens 3300 und Lehrerinnen und Lehrer in den
Schuldienst ein, die kein Lehramtsstudium haben. Dies hat eine
Umfrage der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Donnerstagausgabe) unter allen 16 Bundesländern ergeben. Daten zu
den Quereinsteigern konnten zehn von 16 Bundesländern liefern –
darunter das bevölkerungsreiche NRW. Dennoch ist die Zahl der
unbesetzten Lehrerstellen in Deutschland weiterhin hoch. Wie die
Umfrage auch ergeben hat, sind im ersten Schulhalbjahr 2017/2018
mindestens 2000 Lehrerstellen unbesetzt geblieben. Nach Angaben der
Lehrer ist der Personalmangel an Schulen aber weitaus größer. „Wenn
man zum Beispiel noch dazurechnet, was an Unterricht ausfällt und
dass an zahlreichen Schulen auch fachfremd unterrichtet wird, gehen
wir insgesamt von einem Mangel von 20.000 Lehrern aus“, sagte
Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes.
Durch den Einsatz von Seiteneinsteigern fürchtet er einen
Qualitätsverlust in der Lehre. „Viele Seiteneinsteiger fangen häufig
direkt mit der Arbeit an und werden nicht ausreichend pädagogisch
geschult.“ Die Länder betonten hingegen, dass jeder Quer- und
Seiteneinsteiger gut ausgebildet werde.
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