Rheinische Post: 43 Prozent der Erwerbsminderungsrenten wegen psychischer Störungen

42,9 Prozent der Erwerbsminderungsrenten wurden
im vergangenen Jahr wegen psychischer Störungen der Versicherten
vergeben. Dies teilte die Deutsche Rentenversicherung auf Anfrage der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe)
mit. Im vergangenen Jahr erhielten demnach 74.234 Versicherte wegen
psychischer Störungen neu eine Erwerbsminderungsrente. Zum Vergleich:
2014 waren es 72.972. 2005 betrug die Zahl nur 53.000, und der Anteil
der Erwerbsminderungsrenten wegen psychischer Ursachen lag bei etwa
einem Drittel. Zugleich benötigen immer mehr Beschäftigte eine Reha
wegen psychischer Störungen. Im vergangenen Jahr nahmen diese 186.200
Arbeitnehmer in Anspruch. 2014 waren es 185.912. Im Vergleich zu 2005
liegt der Anstieg bei mehr als 40 Prozent. Ein Grund für den Anstieg
sei, dass psychische Störungen heutzutage von Betroffenen eher
offenbart würden, sagte ein Sprecher der Rentenversicherung. „Die
Stigmatisierung in der Gesellschaft ist rückläufig.“ Für eine reale
Zunahme der Häufigkeit psychischer Störungen gebe es auch nach
neueren Studien keinen Hinweis.

Eine „hohe Kostendynamik“ wegen psychischer Erkrankungen beklagt
Uwe Schummer (CDU), Behinderten-Beauftragter der Unionsfraktion. Es
gebe jährlich einen Zuwachs an Werkstattplätzen von rund 15.000.
„13.000 Plätze kommen allein aufgrund seelischer oder psychischer
Behinderung der Arbeitnehmer hinzu“, betonte Schummer. Dies
entspreche zusätzlichen Kosten von jährlich 200 Millionen Euro.

www.rp-online.de

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell