Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat
angesichts der hohen Zahl an ärztlichen Behandlungsfehlern einen
Entschädigungsfonds für die Opfer gefordert. „Was wir brauchen, ist
eine bessere Entschädigung der Patienten. Ich bin deswegen für die
Einführung eines Entschädigungsfonds“, sagte Lauterbach der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).
„Wichtig ist, dass die Entschädigungsverfahren für Patienten
vereinfacht werden, ohne dass die Ärzte an den Pranger gestellt
werden“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion. Lauterbach nannte den Anstieg der
Behandlungsfehler „alarmierend“. Dass sich jeder dritte Verdachtsfall
als Behandlungsfehler bestätige, „ist auch im internationalen
Vergleich eine erschreckend hohe Quote“, so der Gesundheitspolitiker.
Nach einer neuen Studie der Krankenkassen ist die Zahl der
Beschwerden von Patienten leicht gestiegen. Bei jedem dritten Vorwurf
konnte ein Behandlungsfehler des Arztes nachgewiesen werden. Eine
Beweislastumkehr für Patienten und Ärzte lehnte Lauterbach ab. Die
Grünen fordern, statt der Patienten sollten künftig die Ärzte ihre
Fehlerlosigkeit nachweisen müssen. „Eine grundsätzliche
Beweislastumkehr bringt nichts. Die Ärzte würden aus Angst vor Klagen
eher vor komplexen Operationen zurückschrecken“, sagte Lauterbach.
„Außerdem könnte sie die Bereitschaft hemmen, Fehler überhaupt erst
zu melden.“
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