Rheinische Post: Angriff auf Iran Kommentar Von Martin Kessler

Im Nahen und Mittleren Osten brauen sich neue
Gefahren zusammen. Man muss kein Freund des islamistischen Regimes im
Iran zu sein, um im Anschlag von Ahwas den Vorboten eines drohenden
Schlagabtauschs um die Vorherrschaft in der Region zu sehen. Sollte
Saudi-Arabien, wie die Mullahs in Teheran vermuten, tatsächlich
hinter dem Anschlag stehen, hat das Land dem Frieden in der Region
wahrlich einen Bärendienst erwiesen. Um den Iran zu bändigen und
einzudämmen, ist zwar militärische Wachsamkeit geboten, aber direkte
Angriffe bringen nichts außer unermessliches Leid für die
Betroffenen. Das gilt auch für den Wirtschaftskrieg, mit dem
US-Präsident Trump das Land derzeit überzieht, seit der den
Atom-Vertrag gekündigt hat. Beim Iran ist Geduld gefragt. Längst ist
klar, dass große Teile der Bevölkerung genug haben vom diktatorischen
System der schiitischen Geistlichen. Darauf müssen der Westen und
seine Alliierten im Nahen Osten setzen. Eine Destabilisierung des
Iran als Staat ist dagegen brandgefährlich.

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