Treffen die Schilderungen von IG-BCE-Chef
Michael Vassiliadis zu, dann ist Deutschland im Januar nur knapp an
massiven Netzproblemen vorbeigeschrammt. Die konventionellen
Kraftwerke verhinderten Schlimmeres. Für ein Industrieland wie
Deutschland ist Energiesicherheit immens wichtig. Schon kleinste
Netzschwankungen können dazu führen, dass die eng verzahnten
Produktionsabläufe empfindlich gestört werden. Nicht auszudenken, was
ein echter Blackout für Folgen hätte. Die klimaschädlichen
Kohlekraftwerke – so lautet der erklärte politische Wille – sollen in
den kommenden Jahren Schritt für Schritt vom Netz gehen und dem
sauberen Ökostrom Platz machen. So weit, so gut. Doch die
Erneuerbaren benötigen für den Fall der „Dunkelflaute“ konventionelle
Reserven. Nur so können Durststrecken wie die im Januar zügig
überwunden werden. Statt sich gegenseitig mit Jahreszahlen zu
unterbieten, wann der Komplettkohleausstieg frühestens möglich ist,
sollte die Politik ein tragfähiges Konzept für eben jene Grundlast
vorlegen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell