Rheinische Post: AOK fordert Notfallzentren unter Beteiligung der Krankenkassen

Der Chef des AOK-Bundesverbandes, Martin
Litsch, hat für die Notfallversorgung in Deutschland die Schaffung
von integrierten Notfallzentren unter der gemeinsamen Organisation
von Kliniken, Ärzten und Kassen gefordert. „Räumlich sollten die
integrierten Notfallzentren an die Krankenhäuser angebunden sein,
weil die Menschen im Notfall meistens eine Klinik aufsuchen“, sagte
Litsch der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). „Die
Verantwortung für die Zentren sollten sich aber Kliniken, Kassenärzte
und Krankenkassen teilen – unter der Aufsicht der Länder.“ Zur
Begründung erklärte Litsch: „Die Kassen fordern, dass die Frage, wo
ein Notfall versorgt wird, nicht mehr davon abhängt, ob der Mensch
zufällig in ein Krankenhaus oder in eine Praxis-Ambulanz gegangen
ist.“ Vielmehr brauche man zentrale Anlaufstellen, sogenannte
integrierte Notfallzentren, die entscheiden, ob, wann und wie ein
Patient behandelt werden muss. „Diese Sektor unabhängigen
Notfallzentren entscheiden dann auch, ob eine Weiterbehandlung in
einem Krankenhaus oder ambulant erfolgen soll.“ Diese Entscheidung
müsse organisatorisch und finanziell unabhängig von Budgetinteressen
der Krankenhäuser und niedergelassene Ärzten erfolgen. Nur so würden
Fehlanreize vermieden und ausschließlich medizinische Überlegungen
über die Behandlung eines Patienten entscheiden.

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