Bei manchen Antibiotika gibt es Lieferprobleme.
„Immer öfter erleben Apotheken, dass es Lieferengpässe bei
Medikamenten gibt, die teilweise über Monate anhalten“, sagte Thomas
Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe). Gestern habe der
Großhandel mitgeteilt, dass Metronidazol, ein seit Jahren verwendetes
Antibiotikum gegen bakterielle Vaginalerkrankungen und
Magen-Darm-Infekte, nicht mehr lieferbar sei. Der Hersteller des
Wirkstoffs sei ausgefallen. Kein Einzelfall: „Seit Weihnachten gibt
es massive Probleme mit Piperacillin, ein verbreitetes Antibiotikum,
das gegen Klinikkeime eingesetzt wird“, so Preis.
Der Hersteller-Verband Pro Generika macht Konzentrationsprozesse
verantwortlich: „Der Kostendruck auf Generika steigt, die Folge sind
Konzentrationsprozesse entlang der Lieferkette bis hin zum
Wirkstoffproduzenten.“ Bei Piperacillin verblieben zwei große
Wirkstoffhersteller in China, die nahezu den gesamten Bedarf deckten.
„Die Antibiotikaversorgung in Deutschland hängt de facto am Tropf von
China“, erklärte Pro Generika auf Anfrage. Das zeige eine Studie von
Roland Berger, die der Verband heute vorstellen will.
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