Führende Wirtschaftsvertreter haben
grundsätzliche Kritik an den Gesetzesplänen der Koalition zur
Entgeltgleichheit von Frauen und Männern geübt. Auch die Unternehmen
seien dafür, dass Frauen bei der Bezahlung nicht benachteiligt
würden, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Wir wollen,
dass sich die Orientierung über Berufe mit guten Verdienstaussichten
für Frauen verbessert, dass mehr Frauen ihren Berufsweg ohne längere
Unterbrechungen gehen und damit öfter in Führungspositionen
gelangen“, sagte Kramer. Doch „die Beamtenpläne des
Bundesfamilienministeriums verpassen diese Chance, indem sie mit
einem bürokratischen Placebo hantieren“, kritisierte der
Arbeitgeberchef. „Eingriffe in die Tarifautonomie und neue Bürokratie
werden Haltungen nicht verändern“, sagte Kramer. Auch der Präsident
des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric
Schweitzer, sagte der Zeitung: „Fast die gesamten Lohnunterschiede
resultieren aus familienbedingten Auszeiten und Teilzeittätigkeiten
sowie den unterschiedlichen Berufswahlverhalten“, sagte Eric
Schweitzer. „Das Gesetzesvorhaben geht wissentlich an diesen
Kernthemen vorbei und zielt mit großem bürokratischen Aufwand auf
Nebenschauplätze“, sagte Schweitzer.
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