von Godehard Uhlemann
Venezuela steht am Abgrund. Es droht ein wirtschaftlich und
soziales Fiasko. Die Menschen im ölreichen südamerikanischen Land
hungern und stöhnen unter der Last der welthöchsten Inflation von
rund 800 Prozent. Sie würden gern Staatschef Maduro loswerden, doch
der knechtet sie weiter mit Sondervollmachten und autoritärem Gehabe.
Eine funktionierende Demokratie sieht anders aus. Der Versuch
Maduros, das von der Opposition beherrschte Parlament zu entmachten,
mag vorerst gescheitert sein. Doch Maduro bereitet weiter den Weg in
eine linke Diktatur. Sie ist für ihn der einzige Weg zum Machterhalt,
denn angesichts der desaströsen Lebensbedingungen der Bürger muss er
jede freie Wahl fürchten. Da geht es nicht nur um persönlichen
Machtverlust, sondern auch um Rechenschaft für die Fehler der
Vergangenheit. Ob Venezuela am Ende nicht doch noch in die
Gewaltspirale abgleitet, ist offen. Zumindest ist die Gefahr groß,
dass sich Menschen nicht länger auf eine bessere Zukunft vertrösten
lassen. Sie wollen jetzt ihren Anteil an den Reichtümern ihres
Landes, sie wollen eine Perspektive.
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