Rheinische Post: Asmussen sieht „verhaltenen Optimismus“ in Euro-Krise / Inflation 2013 unter zwei Prozent

Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied der
Europäischen Zentralbank, erwartet im kommenden Jahr nur eine geringe
Preissteigerung. „Es gibt keinen Grund zur Sorge. Wir erwarten, dass
die Inflation in der Eurozone im kommenden Jahr wieder unter zwei
Prozent liegt“, sagte Asmussen der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). In der Bewältigung der
Euro-Krise habe man Beachtliches erreicht. „Im Vergleich zur
Situation vor zwei Jahren sind wir ein ordentliches Stück
vorangekommen. Es gibt Anlass zu verhaltenem Optimismus“, sagte
Asmussen. Als Beispiel nannte er den Fiskalpakt, den permanenten
Rettungsfonds ESM und die Beschlüsse zur Bankenunion. Asmussen
verteidigte die umstrittenen Anleihenkäufe der EZB. „Wir sichern
stabile Preise im gesamten Euro-Raum mit einer Reihe von
Instrumenten, nicht nur der Zinspolitik. Dazu gehört auch das neue
Anleihenkaufprogramm unter Auflagen.“ Die EZB sei eine „moderne
Notenbank im 21. Jahrhundert“, so Asmussen. „Alles, was wir jetzt
tun, ist innerhalb des Mandats. Nur eine Währung, an deren Bestand es
keinen Zweifel gibt, ist eine stabile Währung.“ Asmussen versicherte,
dass die geplanten Anleihenkäufe nur durchgeführt würden, solange die
Länder die verabredeten Reformen umsetzten. „Für mich ist ganz klar:
Wenn ein Land die Auflagen nicht erfüllt, werde ich nicht für eine
Fortsetzung der Anleihenkäufe stimmen.“

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