Rheinische Post: Assad und der Terror Kommentar Von Godehard Uhlemann

Welch eine traurige Erkenntnis: Syriens
Machthaber Baschar al-Assad wird wohl auf absehbare Zeit an der Macht
bleiben. Der Westen wird kaum zugeben, dass dessen Verbleib ihm ganz
gelegen kommt. Assad hat seine Giftgasbestände der Vernichtung
preisgegeben. Das hat ihm Lob eingebracht und den drohenden Eingriff
der USA verhindert. Assad schickt zwar seine Truppen gegen weite
Teile der eigenen Bevölkerung in den Krieg, er kämpft aber
andererseits auch gegen Al-Qaida-Terroristen, die die gesamte Region
bedrohen. Der Kampf gegen den islamistischen Terror ist für den
Westen bislang nicht gewonnen worden. Regional mag er effektiv
gewesen sein, doch die Radikal-Islamisten haben es immer verstanden,
dann anderswo rechtsfreie Räume zu schaffen, sie zu besetzen und von
dort erneut aktiv zu werden. Ein Gottesstaat, der Teile Syriens und
des Irak umfasst, wäre für alle islamischen Länder eine
Herausforderung. Für Israel wäre dies eine existenzielle Bedrohung.
Der syrische Bürgerkrieg droht aus dem Blickfeld zu rücken, wenn Al
Qaida weiter vorrückt.

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