Rheinische Post: Asylland NRW = Von Detlev Hüwel

Der seit Wochen anhaltende Zustrom von
Asylbewerbern vor allem aus Serbien und Mazedonien kommt jetzt in den
Städten an Rhein und Ruhr an. Immer mehr Notunterkünfte werden
benötigt, weil die vorhandenen Räumlichkeiten nicht ausreichen. Nach
Köln und Neuss hat das NRW-Innenministerium jetzt auch Düsseldorf und
Essen angehalten, schon in der kommenden Woche Notquartiere zu
benennen. Das Land NRW ist von den bundesweit rapide steigenden
Asylbewerberzahlen besonders betroffen, weil es aufgrund des
traditionellen Verteilschlüssels 21 Prozent von ihnen – also jeden
Fünften – aufnehmen muss. Der neuerliche Ansturm dürfte vor allem auf
den Wegfall der Visumpflicht und die Anhebung der Barleistungen
zurückzuführen sein. Skrupellose Schlepper haben es leicht, den
Menschen auf dem Balkan ein unbeschwertes Leben in Deutschland
vorzugaukeln. Doch für reine Armutsmigration ist unser Asylrecht
nicht gedacht. Es soll jenen Menschen eine sichere Bleibe
verschaffen, die in ihren Heimatländern verfolgt werden und um ihr
Leben bangen müssen. Für sie muss Deutschland auch weiterhin seine
Tore offen halten. Für die anderen kann es nur Hilfe zur Selbsthilfe
vor Ort geben.

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