Ein Kommentar von Rena Lehmann:
Lehrer haben es nicht leicht: Sie haben laut Allensbach-Studie
zunehmend mit Schülern zu tun, die sich wegen medialer
Dauerberieselung in der Freizeit nur mehr schlecht als recht
konzentrieren können und denen Äußerlichkeiten wichtiger sind als
Inhalte. Da ist es schon überraschend, dass die überwältigende
Mehrheit von 76 Prozent der Pädagogen ihre Entscheidung für den
Lehrerberuf trotzdem nicht bereut, sondern wieder treffen würde.
Bildungspolitiker können und sollten das als Chance begreifen und die
Hinweise der überzeugten Pädagogen auf die Mängel im System ernst
nehmen, zumal diese im Schulterschluss mit den Eltern erfolgen. Denn
auch das zeigt die Studie: Lehrer und Eltern schieben sich nicht mehr
gegenseitig den Schwarzen Peter zu, sondern ziehen oft an einem
Strang. Beide wollen die Bildungspolitik lieber bundesweit als
länderspezifisch geregelt wissen. In der mobilen Gesellschaft wird es
als Zumutung empfunden, dass der Umzug einer Familie in ein anderes
Bundesland schulpolitisch gesehen dem Aufbruch in einen anderen
Kontinent gleicht. Mit fatalen Nebenwirkungen: ungleiche Standards,
ungleiche Abschlüsse, ungleiche Chancen. Aber in Deutschland weiß
angeblich immer noch jedes Bundesland selbst, was für „seine“ Kinder
das Beste ist.
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