In der Debatte über die Spionage-Zusammenarbeit
von Bundesnachrichtendienst und US-Geheimdienst NSA hat die
Schriftstellerin Juli Zeh Kanzlerin Angela Merkel (CDU) angegriffen.
Merkel schaffe es, aus gespielter Ahnungslosigkeit eine Tugend zu
machen und entziehe sich so der Kritik, sagte Zeh in einem Interview
mit der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe). Mit ihrer defensiven Haltung erreiche die
Kanzlerin Leute, die dankbar in Passivität verharrten, weil ihnen
die Auseinandersetzung mit Datenschutz und der Rolle der
Geheimdienste zu kompliziert erscheine. „Wir versäumen gerade die
historische Chance, eine technische Revolution demokratieverträglich
zu gestalten“, so Juli Zeh. Die Geschichtsbücher würden Angela Merkel
aber eines Tages fragen, warum sie nicht gehandelt habe, um das
Ausspähen anderer Staaten wie der eigenen Bürger zu verhindern.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621