Rheinische Post: Bank-Experte Burghof: Gefahr eines Grexits bleibt

Trotz der Einigung im Schuldenstreit sieht
Banken-Professor Hans-Peter Burghof die Gefahr eines Grexits nicht
gebannt. „Das Risiko, das Griechenland am Ende aus dem Euro austritt,
besteht weiter. Die Euro-Gruppe hat Griechenland Hilfen bis Juni
zugesagt. In vier Monaten geht das ganze Spiel von vorne los, ohne
dass sich die Lage in Griechenland grundlegend verbessert haben
wird“, sagte Burghof der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Montagausgabe).

Ob der Grexit Griechenland helfe, hängt von seiner Ausgestaltung
ab: „Wenn der Grexit planvoll erfolgt und mit einem Schuldenschnitt
verbunden wird, kann er eine Chance für Griechenland bedeuten. Bei
einem ungeplanten Staatsbankrott, einem Grexit aus Versehen, würde
das Land dagegen ins Chaos stürzen.“

Für die Euro-Zone wäre ein Grexit verkraftbar: „Da Europas Banken
kaum noch griechische Anleihen haben, würde auch keine europaweite
Ansteckung über diese Investoren erfolgen. Ein Dominoeffekt auf
andere Länder wie Spanien oder Italien ist nicht zu befürchten. Das
war vor fünf Jahren anders“, sagte der Forscher von der Universität
Hohenheim.

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