Rheinische Post: Baupanne mit Ansage = Von Christian Schwerdtfeger

Augen zu und durch, das scheint die Devise des
Landes bei der Sanierung der Autobahn 52 zu sein. Wenn selbst der
NRW-Verkehrsminister einräumt, dass es bei den Bauarbeiten an der
Ruhrtalbrücke jederzeit zu bösen Überraschungen kommen könne, drängt
sich die Frage auf, ob die dreimonatige Sperrung im Vorfeld wirklich
so generalstabsmäßig geplant worden ist, wie es der zuständige
Landesbetrieb Straßen NRW behauptet hat. So zu tun, als seien die
faustgroßen Löcher, die sich im Beton aufgetan haben, nicht schon
früher aufgefallen, lässt jedenfalls erheblich daran zweifeln. Denn
die kleinen Krater, die sich auf mehreren Kilometern Länge finden
lassen, sind auf dem Seitenstreifen entstanden, über den seit der
Sperrung ein großer Teil des Verkehrs rollen muss. Dabei kann diese
Spur solch einer enormen Last eigentlich gar nicht lange standhalten,
weil sie dafür nicht konstruiert worden ist. Das hätten die Planer
nicht nur wissen können, sondern müssen. Das Bröseln des Betons ist
also nur die logische Folge einer Fehlplanung – und keine
Überraschung.

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