Rheinische Post: Bei der RAG-Stiftung droht Kampfabstimmung

Der Kampf um den Chef der mächtigen
RAG-Stiftung geht in eine neue Runde. Ulrich Hartmann, oberster
Kontrolleur der RAG-Stiftung, will am heutigen Montag der in Berlin
tagenden Findungskommission seinen Kandidaten präsentieren, wie die
in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ (Montagausgabe) erfuhr.
Mit seinem Kandidaten will Hartmann den bisher von Teilen
favorisierten Werner Müller verhindern. Als Hartmanns Kandidat werden
in Branchenkreisen drei Namen gehandelt: Finanz-Staatssekretär Werner
Gatzer (SPD), Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) und
Ex-Eon-Vorstand Lutz Feldmann.

In der Findungskommission sitzen neben Hartmann auch
Finanzminister Wolfgang Schäuble, Wirtschaftsminister Philipp Rösler
sowie NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Gewerkschafts-Chef
Michael Vassiliadis. Kraft und Vassiliadis wollen seit langem
Ex-Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) zum neuen
Stiftungs-Chef machen. Hartmann will das unbedingt verhindern. Die
endgültige Entscheidung soll am 23. März fallen. „Eine
Kampfabstimmung ist nicht ausgeschlossen“, heißt es. Ein Kompromiss
könnte lauten, dass Müller zunächst antritt und nach der
Bundestagswahl das Amt an Pofalla übergibt, so die Branchenkreise
weiter. In Regierungskreisen wurde eine Nominierung Pofallas als pure
Spekulation bezeichnet.

Die RAG-Stiftung verwaltet ein Milliarden-Vermögen, aus dem die
Ewigkeitskosten des Bergbaus (Abpumpen der Gruben) finanziert werden.
Der bisherige Stiftungs-Chef, Wilhelm Bonse-Geuking, scheidet im
Sommer aus.

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