Für den Bund erweist sich die Aufnahme neuer
Schulden im vergangenen Jahr als Milliardengeschäft. Deutsche
Staatsanleihen waren bei Anlegern so gefragt, dass der Bund aufgrund
der fälligen Negativzinsen knapp 1,2 Milliarden Euro verdienen
konnte. Das geht aus Berechnungen des Bundesfinanzministeriums
hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Freitagausgabe) vorliegen. „Im Jahr 2016 ergab sich für das
Schuldenwesen des Bundes und seine Sondervermögen eine Entlastung aus
negativen Zinsen in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Euro“, sagte ein
Ministeriumssprecher der Redaktion. Demnach errechnete sich das Plus
vor allem, weil Banken bei Anleihe-Auktionen des Bundes bereit waren,
erhöhte Aufschläge (Agio) zu bezahlen. Den Mehreinnahmen bei den
Emissionen neuer Anleihen im Jahr 2016 seien die in den folgenden
Jahren entstehenden Zinsausgaben gegenüber zu stellen, die der Bund
den Anleihekäufern bezahlen müsse, sagte der Ministeriumssprecher.
„In der Summe aller Jahre bis einschließlich 2046, in denen die im
Jahr 2016 abgeschlossenen Transaktionen mit negativer Rendite
Zahlungen nach sich ziehen, ergibt sich eine saldierte Entlastung von
rund 66 Millionen Euro“, sagte der Sprecher. Würde man diese
Einnahmen über alle Jahre gleichmäßig verteilen, betrüge die
Zinsentlastung aus den negativen Marktrenditen rund 2,2 Millionen
Euro pro Jahr.
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