Rheinische Post: Bundesregierung: Nur noch jeder Dritte geht vorzeitig in Altersrente / Renten-Abschläge deutlich gesunken

Nur noch jeder dritte Neu-Rentner geht
vorzeitig mit Abschlägen in Rente. Das geht aus der Antwort der
Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion
hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Mittwochsausgabe) vorliegt. Demnach sank die Zahl der Senioren, die
2013 vorzeitig mit Abschlägen in Altersrente gingen, im Vergleich zu
2007 um 85000 auf 323 000. Der Anteil der Früh-Rentner an allen
Neu-Rentnern lag damit 2013 bei nur noch 36,7 Prozent. Dagegen betrug
ihr Anteil 2007 noch 45,9 Prozent. Das entsprach nahezu der Hälfte
aller Neu-Rentner. Wer 2013 vorzeitig Altersrente beansprucht hat,
musste zudem deutlich geringere Abschläge in Kauf nehmen. Die
Abschläge lagen 2013 bei durchschnittlich 77,50 Euro pro Monat, wie
aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht. 2007 büßten Ältere
bei vorzeitigem Rentenbeginn dagegen noch monatlich durchschnittlich
115,24 Euro ein. Die Daten sind erste Hinweise darauf, dass die
schrittweise Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre bis 2029
zu wirken beginnt. Für ein höheres Eintrittsalter sorgten aber auch
frühere Reformen, etwa die Erhöhung des Rentenregelalters für Frauen
auf 65 Jahre. Aus den Daten geht auch hervor, dass Besserverdienende
die Regelaltersgrenze öfter erreichen als Beschäftigte mit niedrigen
und mittleren Einkommen. Unter den sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten mit monatlichen Brutto-Einkommen unter 3000 Euro
erreichte 2013 den Daten zufolge nur jeder Vierte die
Regelaltersgrenze und damit eine Altersrente ohne Abschläge. Unter
den Beschäftigten mit Einkommen von über 5000 Euro war es dagegen
fast jeder Zweite. „Wer krank oder arbeitslos ist und wenig verdient,
muss im Alter oft mit einer gekürzten Rente zurechtkommen“, sagte der
rentenpolitische Sprecher der Grünen, Markus Kurth.

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