Rheinische Post: Busunglück verdeutlicht Sicherheitsmängel = Von Gerhard Voogt

Die Stadt Düsseldorf ist am Mittwochabend
offenbar nur knapp einer Katastrophe entgangen. Ein Linienbus der
Rheinbahn blieb ausgerechnet auf einem Bahnübergang liegen, kurz
darauf rasten zwei Güterzüge in das Gelenkfahrzeug. Gott sei Dank
konnten die Passagiere rechtzeitig aussteigen. Auch die
Gas-Kesselwagen explodierten nicht. Feuerwehr und Polizei sind sich
einig: Das war knapp. An der Unglücksstelle rollen täglich rund 200
Güterzüge durch das Düsseldorfer Stadtgebiet. Der Zusammenstoß zeigt
in dramatischer Weise, dass die Sicherheitsstandards nicht
ausreichen. Zugführer müssten durch Signale gewarnt werden, wenn
trotz geschlossener Schranke Fahrzeuge auf dem Bahnübergang stehen.
Wenn ein Hindernis auf den Schienen in Sicht kommt, ist es meist viel
zu spät zum Bremsen. Kritische Fragen muss sich auch die Rheinbahn
gefallen lassen. Der Unglücksbus war erst im September überprüft
worden. Drei Monate später bleibt das Fahrzeug unvermittelt liegen.
Wie kann das passieren? Reichen die technischen Kontrollen? Wurde bei
der Inspektion geschlampt? Die Aufklärung wird nicht leicht – der
Gelenkwagen ist nur noch ein Schrotthaufen.

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