Ein Kommentar von Maximilian Plück:
Ein Fluglotsenstreik zur Hauptreisezeit – das ist der Alptraum für
Flughäfen, Airlines, Reiseveranstalter und den Reisenden selbst.
Durch den angedrohten Arbeitskampf hat die GdF viele Urlauber unnötig
verunsichert. Doch Kritik ist auch am Verhalten der Arbeitgeber
angebracht: Dass sie zunächst den Streik per einstweiliger Verfügung
stoppen wollen, verschärft die Unsicherheit. Denn so mancher Reisende
wird sich fragen, ob bei einer ablehnenden Haltung der Richter der
Urlaubsauftakt doch noch gefährdet sein könnte. Dabei hätte die
Flugsicherung den Streik mit einem Handstreich vom Tisch wischen
können: mit der Anrufung der Schlichtung. Die dann herrschende
Friedenspflicht würde den Konflikt zumindest um ein paar Wochen in
die Zukunft verschieben – also in die Zeit nach der größten
Reisewelle. Es dürfte wohl nicht im Interesse der Flugsicherung sein,
dass ausgerechnet zur Ferienzeit für sechs Stunden alle Flieger am
Boden bleiben und damit Chaos im europäischen Luftraum ausbricht.
Beide Seiten hätten besser daran getan, schon vor der Eskalation eine
Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Das hätte zumindest dem einen
oder anderen Urlaubsbedürftigen unnötigen Stress vor der
wohlverdienten Reise erspart.
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