Die führenden deutschen Wirtschaftsverbände BDI
und DIHK haben die britischen Parlamentspolitiker eindringlich vor
einem Brexit ohne Austrittsvertrag mit der EU gewarnt. „Die Politik
im Vereinigten Königreich muss endlich den Ernst der Lage erkennen.
Die Situation ist dramatisch“, sagte der Präsident des Bundesverbands
der deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der Düsseldorfer
„Rheinischen Post“ (Donnerstag). Es gehe um fundamentale
Weichenstellungen für die Zukunft des Landes und der nachfolgenden
Generationen. „Jede Verzögerungstaktik ist brandgefährlich. Ohne
Abkommen gibt es auch keine Übergangsphase, die unsere Unternehmen
dringend benötigen“, sagte Kempf. Bei einem ungeordneten Ausscheiden
Ende März drohe der Verlust „von über 100 Milliarden Euro an
deutschem Außenhandelsvolumen“, so Kempf. Auch der Präsident des
Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer,
zeigte sich alarmiert angesichts der drohenden Niederlage von
Premierministerin Theresa May bei der Abstimmung über den
Brexit-Vertrag im britischen Parlament am 15. Januar. Ein
ungeregelter Brexit hätte erhebliche negative Auswirkungen auf den
Außenhandel. „So wären am Tag des Brexit über Nacht Zollanmeldungen
sowie die Zahlung von Zöllen notwendig.“ Der DIHK gehe allein für die
deutschen Unternehmen von bis zu zehn Millionen zusätzlichen
Zollanmeldungen aus – „ein aus heutiger Sicht riesiges Problem für
Verwaltung und Wirtschaft“, sagte Schweitzer.
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