Rheinische Post: Cyberangriffe bedrohen alle

Der Diebstahl der Datensätze von bis zu 77
Millionen Kunden bei Sony demonstriert zweierlei: Das Internet
entwickelt sich immer mehr zum Tummelplatz von Kriminellen. Und
Unternehmen und Staaten müssen mehr tun, um Informationen über Kunden
und Bürger zu schützen. Immerhin warnte der renommierte
US-Sicherheitsexperte Richard Clarke unlängst, dass Cyberkriminalität
moderne Gesellschaften härter treffen kann als terroristische
Attacken. Angesichts solcher Warnungen ist es blamabel, dass Sony
anscheinend eine Woche lang den Daten-Diebstahl geheim hielt. Zudem
bestätigt sich, dass Datenschutz zum Anliegen von jedermann werden
muss. Früher musste man an Bahnhöfen vor Taschendieben auf der Hut
sein, heute muss man Daten und Dateien schützen. Noch immer nutzen
Millionen Menschen die banalsten Passwörter zur Einwahl in
Online-Konten – sie sollten hinzulernen. Millionen Familien und viele
Firmen haben weder auf DVD noch auf einer externen Festplatte Kopien
ihrer Dateien auf dem PC abgelegt – das sollten sie nachholen. Denn
der Computer hat sich zum digitalen Erinnerungsalbum mit Tausenden
von gespeicherten Bildern und Videos entwickelt. Auch darum geht es
beim Schutz vor Cyberkriminalität, auch wenn der Diebstahl von
Kreditkartennummern natürlich schwerer wiegt.

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