Rheinische Post: Das Kraft-Team

Hannelore Kraft hat nicht vergessen, wer ihr
2010 einen Korb gegeben hat, nachdem sie sich auf Drängen der Grünen
dazu aufgerafft hatte, eine Minderheitsregierung zu bilden. Damals
ihrem Kabinett beizutreten und dafür die bisherigen beruflichen Pfade
zu verlassen, schien so manchem, der von ihr angesprochen wurde,
wenig verlockend, ja geradezu verwegen. In dem Team, das sie
schließlich präsentierte, waren daher nicht nur Köpfe ihrer ersten
Wahl vertreten. Dennoch hat sie die Ministerriege (bis auf
Wirtschaftsminister Voigtsberger) übernommen, als sie nach der Wahl
vom Mai 2012 ein Mehrheitskabinett bilden konnte. Da spielte auch
viel Dankbarkeit gegenüber den Weggefährten eine Rolle. Ob Kraft
diesen Kurs bis zur Landtagswahl 2017 fortsetzen wird, ist fraglich.
Sie muss die Zeit nutzen, um zu überzeugen. Das ist angesichts der
elenden Finanzsituation, die alle Handlungsmöglichkeiten einschränkt,
schon schwer genug. Um so mehr ist sie in der „zweiten Halbzeit“ auf
Minister angewiesen, die ihre Politik für die Bürger übersetzen
können

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