Die Würfel im Spiel um die Krim sind gefallen –
und sie waren gezinkt. Das Ergebnis des Referendums stand von Anfang
an fest. Die Umstände der Befragung und die Eile der Durchführung
sprechen demokratischen Gepflogenheiten Hohn: Das Krim-Referendum war
eine üble Farce. Die USA und die Europäische Union werden das
Ergebnis nicht anerkennen, doch das bereitet Kreml-Chef Wladimir
Putin keine schlaflosen Nächte. Der Fingerzeig auf Bruch des
Völkerrechts mag berechtigt sein. Doch auch der Westen hat sich nicht
gescheut, Völkerrecht zu verletzen, wenn es ihm opportun erschien.
Aufrechnen hilft aber keinesfalls weiter. Der eklatante Rechtsbruch
schürt Misstrauen. Allgemeines Anliegen muss sein, dass sich das
nicht dauerhaft in den Köpfen einnistet. Wie geht es weiter? Der
empörte Westen hat wenig Handhabe. Er verhängt Sanktionen, die in
einer globalisierten Welt auch ihn selbst treffen werden. Die
Abhängigkeit der Finanzmärkte der Londoner City und der New Yorker
Wall Street von russischem Geld zeigt Grenzen auf. Insofern ist
Sorgfalt angesagt. Annektiert Moskau die Krim oder lässt ihr eine
begrenzte Souveränität und bietet seine starke Schulter zur
Anlehnung? Diplomatie ist nun gefragt.
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