Rheinische Post: Daten gemeinsam nutzen

Das neue Sicherheitskonzept gegen Gewalt beim
Fußball ist ein wichtiger, aber auch längst überfälliger Schritt. Zu
lange konnten Hooligans quer durch die Republik reisen und in anderen
Städten randalieren, ohne eine echte Strafe fürchten zu müssen, weil
der örtlichen Justiz zu wenige Informationen über die Straftäter
vorlagen. Dass die Länder bislang nicht über eine Datenbank mit
Fußball-Gewalttätern verfügten, auf die Polizei und Gerichte
bundesweit zugreifen konnten, überrascht jedoch und wirft kein gutes
Licht auf unseren Sicherheitsapparat. Tatsächlich gibt es bei der
Kriminalitätsbekämpfung Verbesserungsbedarf bei der Zusammenarbeit
der Behörden. Die Sicherheitsorgane leisten sich den Luxus von
Dutzenden Systemen. Jedes Land hat seine Polizei und seinen
Verfassungsschutz. Dazu kommen Geheimdienst, Zoll und Bundespolizei.
Die Dienste müssen enger zusammenrücken und wie beim Thema Fußball
für alle Kriminalitätsfelder einheitliche Datenbanken schaffen. Das
wäre effektiv und würde notwendige Ressourcen in der
Verbrechensbekämpfung freisetzen.

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