Wenn die Landesregierung nachdenken lässt,
kommt es nicht selten auf die Größe der Denkerrunde an, wie schnell
mit einem Ergebnis zu rechnen ist. Über die Polizeireform debattieren
gerade mal vier Experten. Deren Papier soll in Kürze veröffentlicht
und wohl auch zügig umgesetzt werden. Auch gegen den zu erwartenden
heftigen Widerstand aus den Kreispolizeibehörden. Wie verlautet, soll
deren Zahl von 47 auf 17 reduziert werden. Damit verlieren in erster
Linie die Landräte die lieb gewonnene Nebentätigkeit als Polizeichef.
Der Ämterverlust träfe vor allem die CDU, die Protestwelle ist
programmiert. Dabei ist die Strukturreform überfällig und die
Konzentration auf wenige, leistungsstarke Polizeibehörden der bereits
in anderen Ländern erprobte richtige Weg. Doch könnte der gute Ansatz
zur Sparaktion verkommen, wenn als Folge Stellen gestrichen würden.
Wer Sicherheit will, braucht motivierte, gut ausgerüstete Polizisten
– eher mehr denn weniger. Wenn der Bürger fürchten muss, nur noch
unzureichend aus der Ferne beschützt zu werden, wird er die Reform
ablehnen. Die Denkaufgabe Polizei ist noch nicht abgeschlossen.
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