Solange die Abgeordneten ihre eigene Bezahlung 
festlegen dürfen, wird es Streit um die Diäten geben. Deshalb wird 
auch diesmal der Aufschrei groß sein, wenn sich die Parlamentarier in
zwei Schüben satte Anhebungen von jeweils fünf Prozent genehmigen. 
Gut möglich, dass auch die neue Reform der Abgeordnetenentschädigung 
scheitert, obwohl sich Union und SPD bis ins Detail einig sind. Im 
Grunde ist der neue Versuch, die Abgeordnetenbezahlung auf eine 
solide Basis zu stellen, sogar vernünftig. Wer sollte etwas dagegen 
haben, den unabhängigen Volksvertretern so viel zuzubilligen wie dem 
Bürgermeister einer Stadt der Größe von Aachen oder Bonn. Gute 
Abgeordnete wollen eben auch gut bezahlt sein. Darin kommt 
schließlich die Wertschätzung für ein Parlament zum Ausdruck, das 
Politik ausdrücklich als Beruf anerkennt. Unschön ist allerdings, 
dass die Abgeordneten sich ihre Diäten schon in der laufenden 
Legislaturperiode erhöhen. Denn wirklich unanfechtbar wäre ihre 
Entscheidung, wenn sie erst für die kommende Legislaturperiode gelten
würde. Für die haben sie aber nur die erstmalige Kürzung der 
Pensionen vorgesehen. Hier handelt die große Koalition unredlich.
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