Rein statistisch gesehen geht es um ein kleines
Problem. Zumindest ist die Zahl der tatsächlichen Gewaltdelikte in
den modernen Fußballarenen verschwindend klein. Nur 0,005 Prozent
aller Stadionbesucher werden verletzt. Es gibt aber auch eine andere
Sicht auf die Dinge. Die ist geprägt durch Vermummte in den Blöcken,
die Bengalos und Rauchbomben zünden und damit Angst verbreiten. Sie
nutzen den Sport als Spielwiese für Gewaltexzesse. Speziell Ultras
fühlen sich legitimiert, in einem rechtsfreien Raum zu operieren. Der
Rechtsstaat darf nicht tatenlos zusehen, wie eine Minderheit sich
eigene Regeln schafft. Dementsprechend konsequent ist es, die zur
Verfügung stehenden rechtlichen Mittel bei der Bekämpfung solcher
Auswüchse auszuschöpfen – und dazu zählt eben auch der Einsatz von
V-Leuten. Die Vereine waren schon lange mit dem Problem überfordert
und haben hilflos zugesehen, wie eine kleine Gruppe von Chaoten nach
Belieben wütete. Jeder zivilisierte Stadionbesucher wird akzeptieren,
dass er für ein Höchstmaß an Sicherheit auch Einschränkungen in Kauf
nehmen muss. Solange es jedenfalls gewaltbereite Gruppen gibt, muss
auch die Polizei hart durchgreifen. Mit allen gesetzlich zulässigen
Mitteln.
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