Die Steag macht die Öffentlichkeit gerne
glauben, sie sei eine Insel der Seligen. Während andere Stromkonzerne
mit Gewinneinbrüchen kämpfen und Tausende Jobs abbauen, scheint die
Branchenkrise an der Nummer Fünf spurlos vorüberzugehen. Und so will
die Steag für 2014 wieder eine hohe Summe an die Eigentümer, sieben
NRW-Stadtwerke, ausschütten. Das Wunder von Essen? Oder das Ergebnis
geschickter Bilanz-Operationen wie die Aufwertung von
Vermögensgegenständen? Letzteres legen jedenfalls interne Papiere des
Unternehmens nahe. Gewiss alles legal, aber wirtschaftlich höchst
fragwürdig. Erneut zeigt sich, dass die NRW-Stadtwerke die Steag nie
hätten kaufen dürfen, zumal sie sich dafür auch noch hohe Schulden
aufgeladen haben. Um die bezahlen zu können, müssen sie nun auf hohen
Ausschüttungen bestehen. Hinter den Stadtwerken stehen viele klamme
Ruhrgebietskommunen. Schneller als gedacht kann das Steag-Desaster zu
einem Problem für Steuerzahler in NRW werden. Aus gutem Grund prüft
auch die Bezirksregierung noch immer, ob der Deal in Ordnung war.
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