Der Vorsitzende des Ostausschusses der
Deutschen Wirtschaft, Eckhard Cordes, geht davon aus, dass die
deutschen Exporte nach Russland im Jahr 2014 „um 18 Prozent oder
umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro gesunken“ sind, wie er der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe)
sagte. „Der Rückgang der Exporte hat sich zuletzt Monat für Monat
beschleunigt, sodass wir für 2015 eine noch schlechtere Entwicklung
befürchten müssen, sollte es nicht bald eine politische Lösung der
Krise geben“, betonte Cordes. Er beklagte, dass es vor allem die
Europäer seien, „die den wirtschaftlichen Preis für die politische
Krise zahlen“. Demnach nimmt der Handel Russlands mit asiatischen und
lateinamerikanischen Partnern zu. Selbst US-Exporte seien im
vergangenen Jahr um ein Prozent gestiegen. Cordes sieht auch
Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet: „Wenn man davon ausgeht, dass
in Deutschland rund 300 000 Arbeitsplätze allein von Exportgeschäften
mit russischen Partnern abhängen, so könnte ein dauerhafter
20-prozentiger Rückgang im schlimmsten Fall zum Verlust von 60 000
Arbeitsplätzen führen.“
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