DGB-Chef Reiner Hoffmann hat den Gesetzentwurf
zur Tarifeinheit gegen die Kritik aus den Reihen der Gewerkschaften
verteidigt. „Das Prinzip ,ein Betrieb, ein Tarifvertrag– hat sich
über 40 Jahre in Deutschland bewährt. Dies wieder hervorzuheben, ist
erklärtes Ziel des Gesetzentwurfs“, sagte der Chef des Deutschen
Gewerkschaftsbundes (DGB) der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Da wo es
Gewerkschaftskonkurrenz gibt, wollen sich die DGB-Gewerkschaften
nicht entziehen: Tarifgemeinschaft und solidarische Kooperation ist
für uns die Antwort. Das wird mit dem Grundsatz der
Mehrheitsgewerkschaft im Gesetzentwurf gefördert“, sagte Hoffmann.
Der Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) soll am
heutigen Donnerstag vom Kabinett gebilligt werden und im Sommer 2015
in Kraft treten. Er sieht in Betrieben mit konkurrierenden
Tarifverträgen vor, dass der Vertrag, der von der Gewerkschaft mit
den meisten Mitgliedern unter den Beschäftigten vereinbart wurde,
Vorrang hat. So will die Regierung Machtkämpfe unter Gewerkschaften
wie zurzeit bei der Bahn eindämmen und die Zahl der Streiks von
Spartengewerkschaften verringern. Die Dienstleistungsgewerkschaft
Verdi, Beamtenbund und Spartengewerkschaften hatten den Entwurf
massiv kritisiert. DGB und Arbeitgeberverband BDA unterstützen ihn.
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