Rheinische Post: Die Baumarkt-Pleite

Kommentar von Georg Winters

Kaum hat die Baumarktkette Max Bahr Insolvenzantrag gestellt,
beginnen reflexartig die Schuldzuweisungen. Dabei helfen sie
niemandem – schon gar nicht Tausenden Beschäftigten bei Max Bahr und
Praktiker, die um ihre Jobs und damit um ihre Existenz bangen. Die
Chancen, möglichst viele der Arbeitsplätze von Praktiker zu erhalten,
sind mit der Zahlungsunfähigkeit von Max Bahr ohnehin gesunken.
Hieran sollten die Beteiligten arbeiten, statt das
Schwarzer-Peter-Spiel zu spielen. Ohnehin machen es sich jene zu
einfach, die nur den Versicherern die Schuld in die Schuhe geben und
sagen, die Assekuranz allein habe die Baumarktkette hängen gelassen.
Ein Versicherungskonzern ist keine Wohlfahrtseinrichtung, sondern ein
Unternehmen, das sein Geschäft nach Risiko-Einschätzung betreibt. Und
dieses Risiko war bei Max Bahr offenbar deutlich höher als es jene
eingestehen mochten, die Max Bahr stets als „Leuchtturm“ darstellten.
Max Bahr ist von Praktiker mit in die Tiefe gerissen worden. Wer
Schuldige sucht, sollte dies auch bei der Muttergesellschaft tun.

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