In gewisser Hinsicht kann man die Durchsuchung
bei der Telekom ja begrüßen: Natürlich muss geklärt werden, ob
Europas Telefonkonzerne ihre Marktmacht dafür nutzen, möglicherweise
überhöhte Preise für die Einlieferung von Internetdaten zu verlangen.
Gleichzeitig sollte man aber fair sein: Europas Telefonfirmen
investieren viele Milliarden Euro in die Aufrüstung der Netze.
Irgendjemand muss das bezahlen. In den USA machen dies überwiegend
die Kunden, weil die dortigen Kosten für DSL, Kabelanschlüsse und
Mobilfunk höher liegen. In Deutschland kostet ein
Standard-DSL-Anschluss dagegen nur rund 30 Euro. Es ist also
nachvollziehbar, wenn die Netzbetreiber auch für die Einleitung von
Daten gewisse Gebühren verlangen. Für die Zukunft wird es wohl keine
Alternative geben, als das Geschäft teilweise zu regulieren. Wenn
Telekom und Co. Geld für die Anlieferung von Daten fordern, muss dies
transparent und diskriminierungsfrei geschehen. Es darf nicht
passieren, dass kleinere Firmen indirekt ausgebremst werden, indem es
Mengenrabatte für große Anbieter gibt. Auch Zuschläge für schnelle
Reaktionszeiten für Spieleanbieter sind denkbar – aber sie müssen
fair sein.
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