Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Die Kosten für die Pflege sind zurzeit für die Allgemeinheit recht
gut zu schultern, weil es Hunderttausende von Angehörigen gibt, die
ihre nahen Verwandten zu Hause pflegen. Dies ist für die Sozialkassen
die günstigste Variante. Der Einsatz ambulanter Pflegedienste kostet
mehr, ein Heimplatz sowieso. Für die meisten Pflegebedürftigen wird
es wohltuend sein, dass sie sich nicht in fremde Hände begeben
müssen. Doch für viele Angehörige ist die Pflege eine seelische und
körperliche Belastung, die an der Gesundheit zehrt. Der Befund, dass
pflegende Angehörige ein deutlich erhöhtes gesundheitliches Risiko
tragen, darf nicht einfach nur zur Kenntnis genommen werden. Die
anstehende Pflegereform muss darauf reagieren. Mit geringem
finanziellem Aufwand kann pflegenden Angehörigen geholfen werden:
Gesprächsangebote in Selbsthilfegruppen und Begleitung durch
professionelle Pflegekräfte könnten die Angehörigen seelisch stärken
und ihnen fachliche Hilfen geben. Gesellschaftliche Anerkennung für
pflegende Arbeit ist ebenfalls eine gute Vorsorge gegen Mutlosigkeit
und depressive Verstimmungen. Eine solche Aufwertung lässt sich
allerdings nicht per Gesetz verordnen.
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