Die amerikanische Außenpolitik hat ein Gesicht:
John Kerry. Unermüdlich kämpft der einstige Präsidentschaftskandidat
der Demokraten für den Frieden in Syrien und der Ukraine, für eine
Verständigung mit dem Iran und die Eindämmung der Atomversuche
Nordkoreas. Er tut das mit klassischen diplomatischen Mitteln und aus
einer Position der Stärke. Seit den Tagen von Henry Kissinger und
Madeleine Albright hat keiner das Terrain so perfekt beherrscht wie
Kerry. Mit der Waffenruhe in Syrien könnte ihm das Meisterstück
gelingen. Denn wenn er wirklich seinen russischen Kollegen Lawrow
einbinden kann, besteht zum ersten Mal eine Chance für eine
Befriedung des geschundenen Landes. Der Preis dafür ist allerdings
hoch: Der syrische Diktator Baschar al-Assad bleibt vorerst im Amt.
Doch die Strategie Obamas mit den roten Linien, die Assad
überschritt, ist gescheitert. Und wenn man einen Feind nicht besiegen
kann, muss man mit ihm reden. Die neue US-Außenpolitik zeigt, wie man
damit die Konflikte eindämmen kann. Und das ist das große Verdienst
Kerrys.
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