Rheinische Post: Die Renten steigen wieder

Ein Kommentar von Eva Quadbeck:

Wenn Europas Wirtschaft im kommenden Jahr erlahmt, steigen in
Deutschland die Renten. Das ist das Ergebnis solider Rentenpolitik.
Die Renten können auch in schwierigen Zeiten steigen, weil die
aktuelle Anpassung stets die konjunkturelle Lage des Vorjahres
abbildet. Zudem erweist sich das gesetzliche Umlagesystem in Zeiten
unsicherer Finanzmärkte als krisenfest. Das ist eine gute Nachricht.
Den Rentnern kommt zudem zugute, dass die Politik in den vergangenen
20 Jahren bei der Alterssicherung ihre Hausaufgaben erledigt hat. Das
Rentenniveau wird schrittweise dem Alterungsprozess der Bevölkerung
angepasst. Das Renteneintrittsalter steigt schrittweise auf 67. Die
in Aussicht gestellten Rentensteigerungen sind somit ein ehrlicher
und nachhaltiger Wert. Die Kehrseite: Immer mehr Menschen können
wegen des sinkenden Rentenniveaus nicht von der gesetzlichen Rente
leben. Geringverdiener, Langzeitarbeitslose und Solo-Selbstständige
haben meist keine Chance, private Vorsorge zu treffen. Daher muss die
Regierung mehr Mut und Kreativität bei der Bekämpfung der Altersarmut
der Zukunft an den Tag legen. Sinnvoll wäre angesichts der steigenden
Zahl der Solo-Selbstständigen eine Pflicht zur Altersvorsorge –
gesetzlich oder privat.

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