Rheinische Post: Die richtige Lohnstrategie Kommentar Von Maximilian Plück

Die Forderungen nach deutlichen Lohnerhöhungen
werden immer lauter – dabei ziehen am Horizont bereits die ersten
dunklen Wolken einer sich eintrübenden Konjunktur auf. Darauf deuten
nicht nur die niedrigen Experten-Prognosen für das
Wirtschaftswachstum hin. Das zeigt auch der gemeinsame Wunsch von
Arbeitgebern und Deutschem Gewerkschaftsbund nach einer Verlängerung
der Kurzarbeiterregelung. Was sollten die Sozialpartner also tun, um
bei ihren Tarifverhandlungen der schwierigen Situation gerecht zu
werden? Am Ende wird das Heil – wie so oft – in der gesunden
Mischung liegen: Auf der einen Seite stehen maßvolle Lohnabschlüsse.
Maßvoll, damit die Unternehmen bei Ausbruch einer Krise nicht von
horrenden Personalkosten erdrückt werden. Dennoch sollte das Plus
spürbar ausfallen, damit die Beschäftigten mit ihrem Konsum in
schwieriger Lage der deutschen Wirtschaft eine Stütze sind. Auf der
anderen Seite sollten die Unternehmen dann angesichts des Weitblicks
der Gewerkschaften bei Krisenausbruch ebenso maßvoll mit dem Rotstift
arbeiten. Statt auf massive Stellenstreichungen sollten sie auf die
Erfahrungen aus der vergangenen Wirtschaftskrise setzen und mit dem
Abbau von Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit die Menschen in den
Unternehmen halten. Das wäre ein fairer Deal.

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